Eine Reform des Europäischen Strommarktes ist wichtig, doch der aktuelle Ansatz falsch.
Das Europäische Parlament möchte gemeinsam mit Frankreich und einigen anderen Staaten den Strommarkt über #Differenzverträge steuern.
Damit wollen sie, dass die Preise für Erneuerbare Energien (EE) durch sogenannte „Contracts for Difference“ (CfD), geregelt werden. Darin wird ein konstanter Preis festgelegt, den die Betreiber der Anlagen am Markt verlangen können. Solange der Marktpreis unter diesem Referenzpreis liegt, zahlt der Staat die Differenz an den Erzeuger. Dafür muss der Stromerzeuger zahlen, wenn der Marktpreis darüber liegt.
Dies klingt erstmals nicht verkehrt, doch wirklich durchdacht ist es nicht, denn:
– CfDs sind planwirtschaftliche Instrumente – ein kosteneffektiver Ausbau der EE funktioniert am besten über Preis- und Marktsignale
– Zeitbasierte finanzielle Absicherungen des Zubaus der EE ist der falsche Weg, die EU benötigt eine mengenbasierte Absicherung
– Aktuelle Preissignale im Markt haben eine Anreizwirkung für flexible Lösungen, wie Bioenerige, grüne Kraft-Wärme-Kopplung, Sektorenkopplungstechnologien – CfD können das nicht
Es ist richtig, dass die EU den Strommarkt neu aufsetzen will. Anders wird das Ziel 80% EE bis 2030 nicht zu erreichen sein. Doch in der aktuellen Hochpreisphase einen Schritt nach vorne zu gehen, bedeutet mittelfristig 2 Schritte zurück.